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H. S. Eglund

Schriftsteller • Writer • Publizist

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© Mildred Klaus
  • H.S. Eglund stellte seinen neuen Roman vor. © Mildred Klaus
  • Beinahe war es wie in einer Höhle ... © Mildred Klaus
Freitag, 26. November 2021

Lesungen in der Höhle: Vernissage in Berlin

Nach Lesungen in Zürich stand Berlin auf dem Programm. Dort hat Eglund seinen neuen Roman auf zwei Veranstaltungen vorgestellt – vor außerordentlich interessiertem Publikum in besonderer Umgebung.

Beinahe wie ein Plot von Akira Kurosawa: Das Zentrum für Harmonische Bewegung (ZfHB) im Prenzlauer Berg in Berlin ist nach japanischem Vorbild ausgestattet – ein Dojo mit breiter Glasfront zum Garten.

Normalerweise wird hier Aikido und Karate trainiert, laufen Workshops zu Zen und Shiatsu. Am 20. und 21. November fanden dort die Berliner Vernissage und Lesungen zum neuen Roman Nomaden von Laetoli von H.S. Eglund statt.

Bequeme weiche Tatami

Trotz der verschärften Coronakrise und 2G-Regel fanden sich zahlreiche Interessenten ein, machten es sich im Dojo auf den weichen Tatami bequem. So gerieten die Lesungen zur abendlichen Literaturreise mit angeregtem Plausch.

Ein bisschen war es wie in einer Höhle: Für mehr als eine Stunde entführte der Autor sein Publikum weg aus Ostberlin in den Osten Afrikas, nach Laetoli, nach Addis Abeba und nach Jambiani an der Küste von Sansibar.

Die Wanderung des Menschen – als Art und als Individuum

Afrika als Sehnsuchtsort, hatte ViCON-Chefin und Verlegerin Conny Vischer – eigens aus Zürich angereist – zu Beginn der Veranstaltung eingeführt. Afrika als Startpunkt der Wanderung des Menschen über den Globus; Startpunkt der Wanderung jedes einzelnen Menschen durch sein eigenes Leben.

Nun zog die Geschichte von Martin Anderson, Aaron Miller und Sewe Akashi vor dem inneren Auge des Publikums vorbei, erregte Spannung und Anteilnahme. Die anschließende Diskussion war getragen von vielfältigen Eindrücken und Anekdoten der Leserinnen und Leser sowie des Autors.

Die Gespräche setzten sich in kleinen Gruppen fort, Bücher wurden signiert, und es dauerte bis spät in die Nacht, bis das Licht im Dojo erlosch.

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Bestellungen beim ViCON-Verlag

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© Piper Verlag
  • Sacharow (links) im Gespräch mit Igor Kurtschatow, dem Chef der sowjetischen Atomforschung unter Stalin. © Piper Verlag
  • Sacharow und Kurtschatow beim Spaziergang. © Piper Verlag
  • Andrej Sacharow während seiner Verbannung in Gorki. © Piper Verlag
  • Treffen zwischen Willy Brandt und Sacharow in Moskau am 6. April 1988. © J.H. Darchinger, Friedrich-Ebert-Stiftung
  • Cover der Lebenserinnerungen von Andrej Sacharow, auf Deutsch 1991 bei Piper erschienen. © Piper Verlag
  • Sacharow als Motiv an der East Side Gallery in Berlin, gestaltet von Dmitri Wrubel. © H.S. Eglund
Sonntag, 7. November 2021

Andrej Sacharow: Von der Bombe in den Widerstand

Kremlkritiker Alexej Nawalny erhält den Sacharow-Preis des Europäischen Parlaments. Ein Leichtgewicht gegen den Namensgeber der Auszeichnung, der in diesem Jahr 100 Jahre alt geworden wäre.

Das erste Bild von Sacharow, das ich vor Augen habe: Großer Bahnhof in Moskau, irgendwann Mitte der 1980er Jahre. Aufmarsch der Parteibonzen, und doch ist dieses Mal alles anders: Michail Gorbatschow hat Glasnost und Perestroika verkündet.

Es tut sich was im Osten, und zahlreiche Delegierte wurden erstmals frei gewählt. Glasnost steht für Meinungsfreiheit, Perestroika für Umbau der Gesellschaft von unten – weg vom Stalinismus und Breschnewismus hin zu einer wirklich sozialistischen Gesellschaft.

Die Kamera zoomt auf einen alten, grauen Mann, und der Sprecher nennt diesen Namen Andrej Dimitrijewitsch Sacharow. Mutters Kommentar aus dem alten Ohrensessel: Das ist ein Hetzer! Sacharow war gerade aus der Verbannung aus Gorki nach Moskau gerufen worden, von Gorbatschow persönlich.

Und ich wunderte mich: Was weiß die Mutter über einen, der viele Jahre in der Verbannung verschwunden war? Der aus der totalen Versenkung aufgetaucht war, nach Jahren des Hausarrests in der russischen Pampa.

Die Jünger Gorbatschows

Eigentlich war Mutti unpolitisch, und wir Jüngere waren Jünger Gorbatschows. Sacharows Name geisterte gelegentlich durch die Westmedien, geheimnisvoll, denn der Mann galt als Vater der sowjetischen Wasserstoffbombe. Ein bisschen wie Väterchen Frost – im Russischen: Djed Maros – , nur dass es um Nuklearwaffen ging.

Das elektrisierte uns, denn der Nato-Doppelbeschluss und die Reaktion des Warschauer Vertrages trieb seinerzeit Millionen auf die Straßen – in West und Ost. Auch viele aus meiner Generation, damals in Leipzig, hinterm Eisernen Vorhang. Rockkonzerte standen unterm Motto: No bomb, no radioactivity, never Hiroshima. Fridays for Future begann als Mondays for Future, Schwerter zu Pflugscharen, mit kleinen Gebetsgruppen in den Kirchen in Leipzig, Dresden und Jena.

Zunächst eine geradlinige Karriere

Der Vater der Fusionsbombe – ein Dissident? Zunächst verlief Sacharows Lebensweg so geradlinig wie nur möglich in Stalins rotem Zarenreich. Am 21. Mai 1921 in Moskau geboren, hatte er 1938 die Schule beendet und begann ein Physikstudium an der Lomonossow-Universität. Im Krieg wurde die Universität teilweise nach Aschchabat in Turkmenistan verlegt, wo Sacharow sein Studium beendete.

Anschließend arbeitete er als Ingenieur in einer Munitionsfabrik in Uljanowsk an der Wolga. Nach dem Sieg der Roten Armee studierte Sacharow am Fian (Lebedew-Institut) der Akademie der Wissenschaften der UdSSR und promovierte in Kernphysik.

Heißer Krieg, kalter Krieg

Dem heißen Krieg folgte der kalte, in dem es vor allem um die nukleare Keule ging. Zwanzig jahre lang – bis 1968 – arbeitete Sacharow in den geheimen Labors der sowjetischen Atomrüstung, unter anderem unter Igor Kurtschatow und Juri Chariton.

Ganz der sozialistische Physiker war Sacharow von der Idee überzeugt, dass ein nukleares Gleichgewicht die Welt vor dem Untergang retten könne. Er fühlte sich als Soldat des naturwissenschaftlich-technischen Krieges.

Sacharow war kein untergeordneter Soldat – kein Muschkote – in der sowjetischen Atomindustrie, er war einer ihrer hellsten und brillantesten Köpfe. Wesentlich waren seine Ideen für die erste Wasserstoffbombe Moskaus, die im August 1953 gezündet wurde – fast auf den Tag genau acht Jahre nach Hiroshima und Nagasaki.

Seine Dritte Idee

Kurz zur Phyik der Fusionsgranate: Sacharow entwickelte einen Booster, in dem eine kleine Kernspaltungsbombe als Zünder wirkt. Wie beim russischen Blätterteig Sloika ordnete er den Brennstoff Lithiumdeuterid um den Zünder an, vergleichbar einer Zwiebel.

Sein Vorschlag, die Bombe zweistufig zu bauen, wurde im Westen als Teller-Ulam-Design bekannt. In Russland firmierte sie als Sacharows Dritte Idee. Sie erlaubte es, Bomben mit einer Sprengkraft von mehreren Megatonnen Trinitrotoluol (TNT) zu bauen.

Solche Megabomben wurden 1955 erstmals in Kasachstan getestet. 1961 schließlich, im Jahr von Gagarins Raumflug, testete die Sowjetunion die sogenannte Zar-Bombe, die auf Sacharows Ideen fußte. Sie hatte 50 bis 60 Megatonnen TNT Sprengkraft und ist die größte bislang gezündete Nuklearwaffe weltweit.

Vordenker der Kernfusion

In den 1950er Jahren arbeitete Sacharow mit Igor Tamm zusammen an der gesteuerten Kernfusion. Sein Konzept des thermonuklearen Reaktors mit magnetischem Einschluss des Plasmas bildet die Grundlage der sowjetischen Tokamak-Reaktoren. Von ihm stammen Ideen zur Kalten Fusion und zur Aufheizung des Fusionsbrennstoffs durch gepluste Laser.

Nach 1965 arbeitete Sacharow vornehmlich zur Teilchenphysik, Kosmologie und Gravitation, militärische Aufgaben traten in den Hintergrund. Dennoch blieb er quasi unter Verschluss, galt er doch als einer wichtigsten Geheimnisträger der sowjetischen Atomrüstung.

Hochgeehrtes Mitglied der Akademie

Sacharow war schon 1953 in die Akademie der Wissenschaften der UdSSR berufen worden, als jüngster Vollmitglied überhaupt. Stalins bester Bombenbauer erhielt den Titel Held der Sozialistischen Arbeit, den Stalinpreis und zweimal den Leninorden.

Aufgrund der Atomversuche in Kasachstan und auf Nowaja Semlja in der Sowjetunion, im Pazifik durch die USA und die Franzosen gab Sacharow seine – für viele Wissenschaftler typische – Blindheit gegenüber der politischen Realität auf. Denn die Versuche hatten Tote gefordert: Soldaten, Offiziere, unbeteiligte Bauern und Fischer.

Die in die Atmosphäre geschleuderten radioaktiven Partikel erhöhten das Risiko von schädlichen Mutationen am Erbgut der Menschen überall auf der Welt. Ende 1958 wurde die Zahl der Toten durch genetische Defekte – bedingt durch Atomtests – auf rund 80.000 geschätzt.

Die Wahrscheinlichkeit von Mutationen

Jeder weitere Test – mit immer größeren Bomben – erhöhte die Zahl der möglichen Mutationen exponentiell. Sacharow berechnete die Zahl auf 10.000 Opfer pro Megatonne. Nach seiner Statistik waren bis 1958 bereits 50 Megatonnen getestet worden, was einer halben Million Toten entsprach.

1958 veröffentlichte er den Aufsatz Der radioaktive Kohlenstoff nuklearer Explosionen und die schwellenunabhängigen biologischen Effekte. Darin warnte er eindringlich vor weiteren Tests. 1961 versuchte er Chrustschow persönlich die Idee auszureden, eine Wasserstoffbombe mit 100 Megatonnen in der Atmosphäre zu testen.

1966 unterzeichnete er einen Brief, der vor der Rehabilitierung Stalins warnte. Im Kreml fand seit 1964 ein weiterer Machtwechsel statt: von Chrustschow zu Breschnew. Im April 1966 vereinte Breschnew die Führung von Staat und Partei in seiner Hand – als Generalsekretär der KPdSU.

Ein unbeliebtes Superhirn

Den allermeisten von Sacharows Kollegen aus der Wissenschaft war sein politisches Engagement unverständlich. Denn als hochdotiertes Mitglied der Akademie der Wissenschaften gehörte der Physiker zur Elite, mit Dienstwagen, geräumiger Wohnung in Moskau, Telefon, Zugang zu gesonderten Geschäften und medizinischer Versorgung wie fürs Politbüro.

Als er 1968 die Invasion in der Tschechoslovakei verurteilte, machte sich das Superhirn gänzlich unbeliebt. Im Juli 1968 veröffentlichte er das Memorandum Gedanken über Fortschritt, friedliche Koexistenz und geistige Freiheit, in dem er sich für Abrüstung und die internationale Kontrolle der Kernwaffen einsetzte.

Kurz darauf wurde er aus dem sowjetischen Atomprogramm entlassen. Doch Sacharow – ein nüchterner Logiker, mit einer gewissen Verbissenheit ausgestattet, wenn er sich im Recht wusste – ließ sich nicht mundtot machen. Nach wie vor war er Mitglied der Akademie und Träger höchster Staatspreise, einige seiner Privilegien blieben ihm erhalten – Telefon, Reisen, ein Auto mit Fahrer.

Der Physiker als Staatsfeind

1970 gründete er ein Komitee zur Durchsetzung der Menschenrecht und verlangte die Demokratisierung der Sowjetunion. Im April 1971 protestierte er gegen die Praxis Moskaus, unliebsame Kritiker in der Psychatrie verschwinden zu lassen. Ende Oktober 1974 informierte Sacharow die ausländische Presse über den Hungerstreik von politischen Häftlingen in mehreren Lagern.

Die Regierung reagierte mit wachsender Repression. Sacharow kümmerte sich um politische Häftlinge und setzte sich für das Selbstbestimmungsrecht von Krimtataren, Mescheten, Armeniern, Kurden und Georgiern ein. 1974 trat er für seine Ziele selbst in den Hungerstreik.

Am 10. Dezember 1975 wurde Sacharow der Friedensnobelpreis verliehen. Das Nobelkomitee würdigte sein Engagament für eine rechtsstaatliche und offene Gesellschaft. Weil ihm Moskau verbot, den Preis in Oslo selbst in Empfang zu nehmen, reiste seine Frau nach Norwegen. Fortan stufte der KGB den Atomphysiker als Staatsfeind ein.

1979 protestierte Sacharow offen gegen den sowjetischen Überfall auf Afghanistan. Deshalb wurde er am 22. Januar 1980 verhaftet und nach Gorki verbannt. Dort – unter Aufsicht des KGB – arbeitete er am Entwurf einer neuen sowjetischen Verfassung.

Der Havemann des Ostens

In seiner Autobiografie Mein Leben (erschienen im Piper Verlag, 1991) beschreibt Sacharow eindringlich die Schikanen des KGB. Beim Lesen wird man an die Schilderungen erinnert, die Robert Havemann und Wolf Biermann von der Überwachung durch die Stasi in Grünheide gaben.

In Gorki unter Arrest festgesetzt, blieb Sacharow dennoch wirksam: durch die wachsenden Kreise der Dissidenten innerhalb der Sowjetunion und durch Kontakte mit Journalisten aus Westeuropa, die sich irgendwie Zugang zu ihm verschafften.

Und im Lande veränderte sich alles: Nach dem Tod Breschnews und seiner Nachfolger Tschernenko und Andropow trat Michail Gorbatschow auf die Weltbühne, als neuer Chef des Kremls. Der Fall Sacharow wurde zum Püfstein für die Aufrichtigkeit, mit der Gorbatschow politische Reformen propagierte.

Ein Anruf aus Moskau

Ende Dezember 1986 ließ Gorbatschow die Verbannung Sacharows und seiner Frau aufheben. Er selbst bat den Physiker telefonisch, nach Moskau zurückzukehren und seine politische Arbeit fortzuführen.

Im Jahr 1988 stieg Sacharow in die Leitung der Sowjetischen Akademie der Wissenschaften auf. Er wurde als Parteiloser in den Kongress der Volksdeputierten gewählt. Ein Jahr später gründete er die russische Gesellschaft Memorial, die die Geschichte des Gulags aufarbeitet.

Nur ein Jahr blieb dem ergrauten Wissenschaftler, aktiv zu sein. Seine Gesundheit war durch die Verbannung so stark angegriffen, dass er am 14. Dezember 1989 einen tödlichen Herzinfarkt erlitt. Seine Lebenserinnerungen, die er im späten Sommer 1989 beendete, lassen erkennen, dass er müde war und sich nach Ruhe sehnte. Geben wir ihm das letzte Wort:

Mein Schicksal war auf eine gewisse Art und Weise außergewöhnlich … Nicht aufgrund falscher Bescheidenheit, sondern aus dem Wunsch heraus, mich klar auszudrücken, möchte ich feststellen, dass mein Schicksal größer gewesen ist, als meine Persönlichkeit. Ich habe nur versucht, ihm auf Augenhöhe zu begegnen.

Der Preis des Europäischen Parlaments

Seit 1988 verleiht das Europäische Parlament des Sacharow-Preis, um den Einsatz für Menschenrechte zu ehren. Alexei Nawalny wurde in diesem Jahr ausgewählt, weil er in Russland gegen die Korruption und Putins Selbstherrlichkeit kämpft.

Alexej Anatoljewitsch Nawalny ist Jahrgang 1976, er ist Jurist und hat Börsenwesen studiert. 2010 erhielt er ein Förderstipendium, das ihn für vier Monate an die Yale-Universität führte.

2011 stieg er in die Politik ein, indem er eine Stiftung gegen Korruption gründete. Er agiert vor allem über soziale Medien und hat sich einen Namen als Blogger gemacht. Im September 2013 trat er zur Wahl des Bürgermeisters von Moskau an und erhielt 27 Prozent der Stimmen. Seitdem gilt er als Spitzenmann der Opposition gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin und dessen Seilschaften.

Eine Vision für die Opposition

Nawalny hat einen guten Teil seines Renommées im Ausland aufgebaut, vor allem durch den gescheiterten Versuch, ihn zu vergiften. Nun ist er in den Weiten Russlands verschwunden, sitzt eine Haftstrafe ab, die ihm ein Gericht unter fadenscheinigem Vorwand aufgedrückt hat.

Von Nawalny ist nicht bekannt, welche positive Vision er gegen die Allmacht des Kremls setzt. Er fordert wichtige demokratische Rechte – in einer Gesellschaft, die Demokratie überhaupt nicht kennt, nicht im Sinne des Westens.

Das war bei Sacharow grundsätzlich anders. Der Physiker wirkte vornehmlich aus dem Innern der UdSSR, aus der Zentrale ihrer politischen und militärischen Macht. Nawalny hatte und hat diese Möglichkeiten nicht. Seine politische Wirksamkeit nach dem Ende seiner Haft wird wesentlich davon abhängen, ob er den Menschen in Russland mehr anbieten kann, als bloße Kritik an Putins Zirkeln.

Dennoch: Auf seine Weise, mit seinen Möglichkeiten und Unterstützern führt er die Arbeit fort, die von Dissidenten wie Andrej Sacharow begonnen wurde. Auch für das moderne Russland gibt es keine Alternative, wie Sacharow einst für die UdSSR sagte:

Ich bin sicher, dass der Schutz der Menschenrechte die einzige Grundlage ist, die Menschen ungeachtet ihrer Nationalität, ihres politischen Glaubens, ihrer Religion oder ihres sozialen Status vereinen kann.

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© H.S. Eglund
  • Grautöne, Unschärfen, scharfe Kontraste oder fließende Übergänge ... © H.S. Eglund
  • Der Blick über die Schulter des Anderen, auf den See. © H.S. Eglund
  • Die verschiedenen Bildformate wirken wie verschieden große Fenster, durch die das Auge blickt. © H.S. Eglund
  • Manchmal erzeugt die Unschärfe den Eindruck von Flüchtigkeit, einer Flüchtigkeit, die wiederum Bestand zu haben schein. © H.S. Eglund
  • Die Fotos laden ein, zu verweilen. Den Geschichten zu lauschen - ohne Worte. © H.S. Eglund
  • Seltsam aufgereiht wirken die Fotos. © H.S. Eglund
  • Jörg Möller präsentiert seine aktuellen Kataloge. Er selbst ist hier in Farbe zu sehen - ausnahmsweise. © H.S. Eglund
Montag, 1. November 2021

Fotograf Jörg Möller: Die Unschärfen im Blick

In der Brotfabrik in Weißensee gibt es noch wenige Tage eine sehr interessante Ausstellung zu sehen. Am Sonntag, den 7. November, um 16 Uhr beginnt die Finissage. Wer es bis dahin nicht schafft, dem seien die Kataloge empfohlen.

Seltsam, die dunklen Bilder in den hellen – fast grellen – Räumen. Ein Kontrast, der den Blick schärft. Denn Ablenkung entfällt.

Seit Anfang Oktober zeigt die Galerie der Brotfabrik in Berlin-Weißensee eine Exposition, die rund 80 Fotos von Jörg Möller aufreiht. Aufreiht, hm. Klingt merkwürdig, scheint aber so. Denn die Fotos – allesamt Schwarzweiß – wirken an den weißen Wänden wie aufgefädelt. Wie lange Reihen durch die Zeit, wie schmale Wege durchs Leben.

Seine Fotos lassen sich Zeit

Die Ausstellung vereint Fotos von 1998 bis heute, bietet biografische Motive und Bilder aus der Nacht. Möller lässt sich Zeit, seine Fotos lassen sich Zeit. Angenehm auch die Unschärfen; angenehm die Grautöne und manchmal die Reflexion einer Glasscheibe, die das Motiv des Suchers überlagert – wie der echte Blick nach draußen.

Obwohl die Räume sehr weiß sind und sauber, wirkt die Ausstellung weder clean noch steril. Zwar fehlt Farbe, dennoch laden die Bilder ein, einzutauchen. Der Betrachter sucht nicht den optischen Abstand, sondern Nähe.

Irgendwie stimmig, hier fehlt nichts. Jedes Bild erzählt eine spannende Geschichte, öffnet seltsame Blicke in die Welt, öffnet etwas, das hinter der Linse verborgen scheint. „Ich erzähle ohne Worte“, sagt Jörg Möller über seine Arbeit. „Schärfe und ausreichend Licht sind nicht immer wichtig. Manchmal geraten die Bilder unscharf – wie Erinnerungen.“

Bilder geschehen lassen

Wer Jörg Möller einmal beim Fotografieren zusehen durfte, der weiß: Er macht keine Bilder, er lässt sie geschehen. Manchmal belichtet er eine halbe Stunde lang, oder – wie an der zerklüfteten Küste von Lanzarote – mehr als eine und eine Viertelstunde. Nur das Licht des Vollmonds, das musste genügen.

Denn Kunstlicht ist eine Lüge, eine Illusion. Im Unterschied zum sterilen Mainstream ist Möller ein echter Purist. Meist fotografiert er mit Kameras, die schon 70 oder 100 Jahre auf dem Buckel haben.

Wie erwähnt: Licht und Schärfe sind kein Muss. Sie sind gegeben, oder eben nicht. Der Augenblick oder der verzögerte – der hinausgezögerte – Moment der langen Belichtung ist hell oder dunkel, scharf oder unscharf. Er ist – unverdorben und unberührt.

Das Auge darf sich gewöhnen

Dem Auge tut das gut, weil es sich gewöhnen kann. Wie in der Nacht oder in der Dämmerung. Deshalb braucht es Zeit, sich die Fotografien von Jörg Möller anzusehen. Sie sind ein bisschen wie der Blick über die Schulter des Menschen, der vor uns geht. Der vor uns sitzt. Der wir sein könnten oder sein werden.

Auf der Website der Brotfabrik findet sich ein wunderbarer Text von Ingeborg Ruthe, die zur Vernissage in die Ausstellung einführte:

Jörg Möllers »Nachbilder« erzählen von der Vagheit und der nächtlichen Stille abseits der Großstadtlichter. Die wie aus der Zeit gefallenen nächtlichen Szenerien zeugen vom Noch-Erkennbaren und gleichzeitig Unheimlichen einer Landschaft, eines Gebäudes, einer menschlichen Silhouette. Für den Fotografen ist der Raum dazwischen wesentlich, das Unausgesprochene, der Rest Unfassbarkeit seiner nächtlichen Langzeit-Belichtungen eigentlich banaler Situationen … Es ist die Sprache der Zeichen, die solch eine Fotografie bestimmt, so voller Beiläufigkeiten, auch kryptisch, die eine geradezu mystische Aufladung erfahren.

Hier geht es zur Website der Ausstellung in der Brotfabrik. (bis 7. November 2021)

Website des Fotografen Jörg Möller aus Berlin.

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© ViCON Verlag
Mittwoch, 27. Oktober 2021

Nomaden von Laetoli: Vernissage mit zwei Lesungen in Berlin

Am 20. und am 21. November 2021 finden in Berlin zwei Veranstaltungen zum neuen Roman von H.S. Eglund statt. Verlag und Autor laden ein, das Werk kennenzulernen sowie mit dem Autor zu diskutieren. Beide Veranstaltungen sind kostenfrei.

Nach dem erfolgreichen Start in Zürich findet die Berliner Vernissage am 20. November 2021 um 19 Uhr im Zentrum für Harmonische Bewegung statt. Das Zentrum befindet sich in der Schwedter Straße 16 (Nähe U-Bahnhof Senefelderplatz). Dort liest Eglund aus seinem neuen Roman Nomaden von Laetoli und wird mit dem Publikum diskutieren. Die Veranstaltung ist kostenfrei. Es gilt das 2G-Hygienekonzept.

Am 21. November 2021 um 17 Uhr findet eine zweite Lesung am gleichen Ort statt. Auch diese Veranstaltung ist kostenfrei, auch hier gilt das 2G-Hygienekonzept.

Flyer zum Merken und Versenden

Der Roman im ViCON-Verlag

Blog & Website des Autors H.S. Eglund

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© H.S. Eglund
  • Der Gemeinschaftsstand der Schweizer Buchbranche war vergleichsweise gut frequentiert. © H.S. Eglund
  • Conny Vischer vom ViCON Verlag zeigt am Stand der Schweizer Verlage ihre Neuheiten. © H.S. Eglund
  • Ehrlich: Mit den meisten Ausstellern empfand man so etwas wie Mitleid. © H.S. Eglund
  • Die Aussteller präsentierten sich selbstbewusst. Was fehlte, war das (Fach-)Publikum. © H.S. Eglund
  • Sogar Asterix schien sich zu langweilen. © H.S. Eglund
  • Am Stand Russlands wurden zahlreiche Neuheiten präsentiert. © H.S. Eglund
  • Gähnende Leere auch im ARD-Messestudio. © H.S. Eglund
  • Der Messeturm von Frankfurt war viele Jahrzehnte zentraler Anlaufpunkt der Buchbranche. Wie lange noch? © H.S. Eglund
Samstag, 23. Oktober 2021

Buchmesse in Frankfurt: ohne Schwung, ohne Esprit

Eigentlich sollte die Buchmesse in Frankfurt das Ende der Coronakrise beschwören. Das Ende der Krise der Branche. Drei Hallen waren belegt, das digitale Programm wirkte müde. Aufbruch sieht anders aus – und steht nun als Aufgabe für Leipzig.

Die Frankfurter Buchmesse war ein Branchenmotor, und sie hat die Chance, London als Messeplatz auszustechen. Weil England die Europäische Union verlassen hat, dürfte die London Book Fair als Drehkreuz zwischen der Vielsprachigkeit in der EU und den großen englischsprachigen Märkten an Bedeutung verlieren.

Und Corona, natürlich. Die Pandemie machte persönliche Treffen unmöglich, das traf den Messeplatz hart. Nun, endlich, beinahe durchgeimpft, sind Messen wieder erlaubt. Die IAA Mobility fand im September in München statt, und vor zwei Wochen die Intersolar – ebenfalls in München.

Zwei erfolgreiche Messen als Vorbilder

Beide Messen waren große Erfolge, brachten ihr Fachpublikum auf die Beine. Denn die Experten und Akteure einer Branche bilden das Herz einer solchen Messe, auch wenn ein Lesefest durchaus hilfreich sein kann.

Doch die Leserin, der Leser, standen in Frankfurt noch nie im Mittelpunkt. Es ist eine B2B-Messe, da geht es ums Big Business von Verlagen, Literaturagenten, Rechteagenten, Filmgesellschaften und Druckereien.

Blutarm und ideenlos

Dass die Frankfurter Buchmesse im Oktober 2021 mit nur drei Hallen ins Rennen ging, ist angesichts der Corona-Einschränkungen verständlich. Man kann ja sagen: immerhin drei Hallen. Aber dass der Veranstalter derart blutarm und ideenlos agierte, hinterlässt Achselzucken.

Gähnende Leere in den Hallen, kaum Fachpublikum, Langeweile an den Messeständen. Erst als Leserinnen und Leserinnen Zutritt erhielten, kam etwas Leben in die Gänge.

Aber Big Business ist das nicht. Im Gegenteil: Es war der Messegesellschaft offensichtlich wichtiger, überzogene Hygieneregeln auf Teufel komm heraus durchzusetzen, als mit neuen Ideen und Formaten zu punkten.

Unsinnige Absperrungen, unfreundliche Ordner

Überall auf der Messe liefen die wenigen Besucher gegen unsinnige Absperrungen, wurden durch unfreundliche Ordnungskräfte ermahnt, Abstand zu halten, die Maske richtig aufzusetzen oder, oder, oder. Ein bisschen ging es zu wie bei der Abfertigung auf dem Flughafen.

Sogar im ARD-Medienzentrum, in dem gleichfalls Leere gähnte, wurde man mit Vorwurf in der Stimme belehrt. Dort war voll bestuhlt, als würden wie früher Tausende die Veranstaltung stürmen. Doch immer zwei Sitze waren mit roten Papierstreifen blockiert. Nur jeder dritte Stuhl war freigegeben für Gäste.

Saß man allein im Auditorium, rechts und links alle Sitze frei, vorn und hinten die Reihen auch, wurde man trotzdem belehrt:

Nur auf die freigegebenen Sitze! Setzen Sie sich bitte auf den nächsten Stuhl!

Aber es ist doch kein Mensch da!

Sie dürfen hier nicht sitzen! Das sehen Sie doch!

Hinten standen die Ordner in Gruppen, schwatzend und störend, dass es wirklich keinen Spaß machte. Das ist nur ein Beispiel, wie man Aufbruch vergeigen kann.

Die Stimmung stimmte nicht, es gab überhaupt keine Stimmung, sondern nur den kläglichen Versuch von Business as usual. Allein durch Corona lässt sich diese Pleite nicht erklären – oder entschuldigen.

Ein müder Wasserkopf

Offenbar tut sich die Frankfurter Messe sehr schwer, auf die Veränderungen in ihrem Kerngeschäft zu reagieren. Das war beispielsweise bei der ISH zu erkennen, der bislang weltgrößten Messe für Haustechnik. Sie findet traditionell im März statt, alle zwei Jahre. Corona hin, Corona her – mit digitalen Formaten oder neuen Ideen ist diese Fachmesse bislang gescheitert.

Gleiches nun auch bei der Buchmesse: Offenbar gelingt es nicht, kreative Ideen zu finden und umzusetzen, um das Buchgeschäft zu beleben. Dann, nur dann, hat die Messe eine Zukunft.

Denn nicht nur wegen Corona steht die Buchbranche vor enormen Veränderungen: Onlinehandel, digitale Formate, Social Media und Innovationen im Produktionsprozess lauten die Stichworte. Sie dokumentieren, dass es einer Pandemie nicht bedurfte, um den Wandel, der die Branche umtreibt, in ihre wichtigste Messe zu tragen.

Und es wird klar, dass es kein Business as usual mehr gibt – auch nicht nach Corona. Tschüss, Frankfurt! Mal schauen, ob Leipzig die Chance nutzt – vom 17. bis zum 20. März 2022.

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Gut gelaufen: Vernissage und Lesungen in Zürich

Zur Buchmesse: Eglund liest aus seinem Roman „Zen Solar“

Laetoli: Startpunkt einer langen Odysee

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© Conny Vischer
Mittwoch, 20. Oktober 2021

Laetoli: Startpunkt einer langen Odyssee

Im Interview: Urs Heinz Aerni befragte H.S. Eglund zu seinem neuen Roman Nomaden von Laetoli. Wie tief steckt der urzeitliche Nomade im modernen Menschen? Das Leben als Wanderung durch die Zeit, Zivilisation als Wanderung durch Generationen.

Treffpunkt Zürich: Bei der Vernissage des Romans Nomaden von Laetoli Ende September im Zürcher Atelier für Kunst und Philosophie trafen sich Urs Heinz Aerni und H.S. Eglund. Aerni nutzte den Anlass, um mit Eglund ein spannendes Interview zu führen. In der gebotenen Kürze erlaubt es tiefe Einblicke in den Roman, in seine Handlung und seine Protagonisten. Und in das dunkle, geheimnisvolle Afrika, wo der Nomade einst seinen globalen Aufbruch begann.

Hier finden Sie das Interview. (Dauer: 5:23 Min.)

Weitere Impressionen der Veranstaltungen in Zürich finden Sie hier.

Lesen Sie auch:

Roman Nomaden von Laetoli

Leseproben aus dem Roman (PDF)
Hörproben aus dem Roman (MP3)

Bestellungen beim ViCON-Verlag

Leseprobe im Video: Das frühe Ende einer Safari (4:57 Min.)
Leseprobe im Video: Die Attacke aus dem Norden (9:46 Min.)
Leseprobe im Video: Am Strand von Jambiani (6:12 Min.)

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© Ko-Hum
Donnerstag, 14. Oktober 2021

Zur Buchmesse: Eglund liest aus seinem Roman „Zen Solar“

Nächste Woche ist Buchmesse in Frankfurt/Main. Anlass für eine ungewöhnliche Lesung: Am Solarfeld in Groß-Dölln nördlich von Berlin liest Eglund ein Kapitel aus seinem zweiten Roman, am Ort der Handlung.

Still ist es geworden. Wo einst sowjetische Kampfjets donnerten, blinken heute Solarpaneele – und die Natur kehrt zurück …

Hier finden Sie die Lesung.

Weitere Videos:
Video: Eglund am Solarfeld in Groß-Dölln
Video: Eglund am Solarfeld in Groß-Dölln (2)
Video: Eglund am Tagebau Welzow-Süd in der Lausitz
Video: Mit Eglund am Kohlekraftwerk in Schwarze Pumpe

Der Roman von H.S. Eglund:
Zen Solar – Roman zur Energiewende
Eglund in Social Media: Bücher, Bits & Bytes

Aus dem Roman:
Video: Zen Solar – Roman zur Energiewende
Hörproben (mp3), gelesen von Christiane Marx und Felix Würgler
Leseproben (pdf)

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© H.S. Eglund
Donnerstag, 14. Oktober 2021

Video: Sossusvlei – Dünen aus rotem Sand

Zwischen Walfischbucht und Lüderitz erstreckt sich die Glutwüste der Namib, eingezwängt zwischen dem Saum des Atlantik und dem höher gelegenen, bewohnbaren Teil von Namibia. Heißer Sand und heiße Steine, so weit das Auge reicht, darüber ewig wolkenloser Himmel.

Nur alle paar Jahre fällt dürftiger Regen, sonst herrscht die Sonne: brutal und ohne Erbarmen. Nachts strahlen die Sterne kalt und bleich über Sossusvlei, der salzigen Tonpfanne im Herz dieser Wüste.

In Sossusvlei schwingen sich rote und organgerote Dünen über die glühende Küste, bis knapp vierhundert Meter hoch. Hier wird die Wüste zum Meer, türmt der Wind gewaltige Wellen in den bleichen Ozean aus Hitze und Sand.

Hier sehen Sie das Video. (Dauer: 0:55 Min.)
Zum Roman: Nomaden von Laetoli
Bestellungen beim ViCON-Verlag

Weitere Videos:
Video: Das Meer in der Wüste (0:58 Min.)
Video: Sonnenaufgang überm Ngorongoro (1:00 Min.)
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Video: Brandberg – Im Louvre der Felsmalerei (0:58 Min.)
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© Conny Vischer
  • Das Atelier für Kunst und Philosophie erwies sich guter Ort für feinsinnige Literatur. © Conny Vischer
  • Eglund liest aus dem Roman Nomaden von Laetoli. © Conny Vischer
  • Textpassagen und angeregte Diskussionen wechselten sich ab. © Conny Vischer
  • Eglund im Gespräch mit Urs Heinz Aerni (Mitte) und Martin Kunz vom Atelier für Kunst und Philosophie. © Conny Vischer
  • Die Diskussionen setzten sich lange in den Abend fort. © Conny Vischer
  • Eglund liest im Bistro Philosophe in Bielsdorf. © Conny Vischer
Mittwoch, 13. Oktober 2021

Gut gelaufen: Vernissage und Lesungen in Zürich

Eglund war auf Einladung des ViCON Verlages in Zürich zu Gast, um seinen neuen Roman vorzustellen. Trotz Corona-Auflagen fand sich interessiertes Publikum ein – und diskutierte sehr rege. Tenor: Afrika steckt tief in Jedem von uns.

Ende September und Anfang Oktober 2021 fanden im spätsommerlichen Zürich mehrere Veranstaltungen zum neuen Roman Nomaden von Laetoli von H.S. Eglund statt. Der Autor war aus Berlin angereist, um das Buch gemeinsam mit ViCON-Chefin Conny Vischer vorzustellen. Die Abende wurden ein voller Erfolg.

Beinahe von Beginn an entspann sich eine anspruchsvolle Diskussion über den Nomaden im modernen Menschen, über Afrika und seine dunklen Seiten, die in der Psyche des Menschen tief verborgen sind.

Die Gesprächsrunden wechselten mit Textpassagen, die Eglund aus dem Roman las. Anschließend lud er zur Signierstunde ein. Die anregenden Gespräche setzten sich noch lange in den Abend fort, nun aufgelöst in kleinen Gruppen.

Beide Veranstaltungsorte – das Atelier für Kunst und Philosophie in der Albisriederstrasse und das Bistro Philosophe in Bielsdorf – eigneten sich wunderbar für die Präsentation des Romans, der vor dem Hintergrund Afrikas grundsätzliche Fragen der Menschwerdung – als Zivilisation wie auch jedes Einzelnen – aufwirft.

Dank gilt dem Verlag und den Veranstaltern, die das Experiment wagten. Denn aufgrund der Corona-Pandemie gab es bislang nur wenige Lesungen. Um so wertvoller waren die Diskussionen, die das Publikum und der Autor als schönen und inspirierenden Eindruck mit nach Hause nehmen konnte.

Lesen Sie auch:
Roman Nomaden von Laetoli
Leseproben aus dem Roman (PDF)
Hörproben aus dem Roman (MP3)

Bestellungen beim ViCON-Verlag

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Video: Das Meer in der Wüste (0:58 Min.)
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Leseprobe im Video: Die Attacke aus dem Norden (9:46 Min.)
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© Ko-Hum
Samstag, 9. Oktober 2021

Video: Eglund am Solarfeld in Groß-Dölln (2)

Teil 2: Kürzlich war ich in der Nähe von Templin unterwegs. Ich wollte sehen, ob der Solarpark in Groß-Dölln hält, was die Ingenieure versprachen. 2012 errichtet, war er mit 128 Megawatt seinerzeit Deutschlands größtes Sonnenkraftwerk.

Sieben Jahre nach meiner ersten Reportage und fünf Jahre nach Erscheinen meines Romas Zen Solar war ich wieder in Groß-Dölln am Solarfeld, einem Ort der Handlung des Romans. Es ist still, sehr still, nichts stört die Ruhe der Wälder, die den Solarpark säumen. Nur die Wechselrichter zirpen wie Riesenzikaden, wenn die Sonne über Millionen Solarmodulen brütet.

Und wieder bin ich erstaunt, welche Veränderung die solare Energiewende bedeutet: Noch Ende der 1980er Jahre starteten hier sowjetische Abfangjäger, donnerten im Tiefflug über die Wipfel. Und heute? Zuverlässig stromen die Solarpaneele, speisen die Wechselrichter die saubere Energie ins Stromnetz ein.

Kein Mensch ist zu sehen, die Technik funktioniert wie von Geisterhand. Heute gilt die Anlage als Vorbild für viel größere Solarkraftwerke, die überall auf der Welt entstehen.

Hier sehen Sie das Video. (auf Englisch, 1:56 Min.)

Sehen Sie auch:
Video: Eglund am Solarfeld in Groß-Dölln (1)
Video: Eglund am Tagebau Welzow-Süd in der Lausitz
Video: Mit Eglund am Kohlekraftwerk in Schwarze Pumpe

Der Roman von H.S. Eglund:
Zen Solar – Roman zur Energiewende

Eglund in Social Media: Bücher, Bits & Bytes

Aus dem Roman:
Video: Zen Solar – Roman zur Energiewende
Hörproben (mp3), gelesen von Christiane Marx und Felix Würgler
Leseproben (pdf)

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