Roman zur Energiewende
Cortex Unit Verlag, 2016,
464 Seiten, Hardcover,
gebunden, mit Schutzumschlag
und Leseband
ISBN 978-3-940836-08-3
Preis: 24,90 Euro
zzgl. Versand
E-Book: ISBN 978-3-940836-10-6
Preis: 24,90 Euro
Zen Solar
Roman der fünf Elemente: Erde – Wind – Wasser – Feuer – Leere
Zwei Jahrzehnte sind seit dem Fall der Berliner Mauer vergangen. Die Wiedervereinigung der beiden Teile Deutschlands hat den Journalisten Fred Winter in eine schwere Lebenskrise gestürzt. Statt Aufbruch zu echter Freiheit tobt der Häuserkampf um Eigentum und Miete, um Zinsen, Möbel und teure Autos. Innerlich zerrissen, flüchtet Fred gen Osten. Auf Hokkaido strandet er in einem Kloster. Zen, erklärt Meister Roshi-san, ist der ewige Wandel der Elemente. Erde, Wind, Wasser und Feuer: Alles bewegt sich im Kreis, nur die Mitte ist unbewegt und leer. Unablässig fließt die Zeit, kreist das Chi, die innere Energie, die das Leben weckt.
Zen bedeutet: Aufrecht stehen, aufrecht gehen, atmen. Als Fred lernt, welche spirituelle Kraft in der Meditation steckt, schöpft er neuen Mut. Im Zendojo in Berlin trifft er Judith, Mutter eines kleinen Mädchens. Auch Judith will sich mit dem täglichen Kleinkrieg um Geld oder einen Job nicht abfinden. Die junge Frau lässt sich in Shiatsu ausbilden, in Japans Kunst der heilenden Hände. Zögernd keimt ihre Liebe, allen Widrigkeiten des Alltags zum Trotz.
Und der vergessen geglaubte Aufbruch vom Herbst 1989, er wird auf neue Weise spürbar: Zwanzig Jahre nach der politischen Wende in Mitteleuropa ist eine viel größere Bewegung erwachsen. Überall in der Welt machen sich Menschen auf, um die drohende Klimakatastrophe zu verhindern. Sie nutzen Sonne und Wind, um elektrischen Strom zu erzeugen. Sie bauen Solarpaneele und Windräder statt Kohlegruben und Atommeiler, setzen Ökopax gegen Lärm, Beton, Abgase und Müll. Grüner Frieden statt Verwüstung der Natur.
Fred Winter wirft seinen Job bei einer Zeitung hin, um die Energiewende zu begleiten. So berichtet er aus der Lausitz, wo riesige Bagger nach brauner Kohle schürfen, wo giftiger Abraum die Seen und Flüsse verseucht. Live ist er in Gorleben dabei, wo Tausende Demonstranten den Castor zum Stehen bringen. Die Zeit der Öfen und Reaktoren läuft ab, die Ära der sauberen Sonnengeneratoren bricht an. Unaufhaltsam greift der ökologische Wandel um sich. Plötzlich hat sein Leben wieder einen Sinn.
Erneut reist er nach Japan, ins Land der aufgehenden Sonne. Dort will er Fabriken besuchen, die Solarpaneele am Fließband produzieren. Im Hafen von Tokio wird er von einem Erdbeben überrascht, Minuten später kracht ein gewaltiger Tsunami gegen die Küste. Die Geschichte scheint sich zu wiederholen: Ein Vierteljahrhundert nach der Katastrophe von Tschernobyl explodieren die Atomreaktoren in Fukushima.
Zen lehrt: Alles bewegt sich im Kreis. Doch kein Zirkel gleicht dem anderen, niemals sind Anfang und Ende gleich. Allein die Leere, sie ist der stille Kern, die stärkste Quelle für Chi. Auch im Leben des Fred Winter geht es nicht ohne Verluste ab. Die Energiewende wird von politischen Widerständen behindert. Doch er ahnt: In jedem Ende liegt ein Anfang. Nur der Wandel hat Bestand – das Yin und Yang der Elemente.