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H. S. Eglund

Schriftsteller • Writer • Publizist

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Roman zur Wende 1989

Cortex Unit Verlag, 2009,
700 Seiten, Hardcover,
gebunden, mit Schutzumschlag
und Leseband

ISBN 978-3-940836-09-0
Preis: 32,00 Euro zzgl. Versand

E-Book: ISBN 978-3-940836-11-3
Preis: 32,00 Euro

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Die Glöckner von Utopia

Es riecht nach Frühling, pappiger Schnee klebt zwischen den Kiefern. Am Himmel keimt blasses Licht. Ein Morgen im Frieden und doch mitten im Krieg. Denn am Eisernen Vorhang liegen sich waffenstarrende Armeen gegenüber. Tödliche Agonie lastet über dem schizophrenen Land. Doch die Grabesstille trügt. Im Schatten der Berliner Mauer tobt die „Schlacht um Zion“. Verzweifelt ringen Anne und Fred um ihre Liebe. Voller Hoffnung suchen sie Zuflucht bei Christus und Ernst Bloch, dem Hohepriester des aufrechten Ganges. Schließlich finden sie ein Refugium: in einer alten Villa am Ufer der Elbe.

Aber auch die Kolonie am Blauen Wunder ist bedroht, von ehernen Dogmen. Einem Schwelbrand gleich breitet sich die Unzufriedenheit im Land aus. In Leipzig drängen sich die Menschen in der kleinen Kirche von Sankt Nikolai. Dumpf schlagen die Götzen auf dem Krochhochhaus die Stunde. Als Anfang Oktober 1989 in Dresden die Molotow-Cocktails fliegen, liegt eine Katastrophe in der Luft: der Bürgerkrieg ums Niemandsland.

Hinter dem Eisernen Vorhang – Die Kolonie am Blauen Wunder – Niemandsland: Der Roman erzählt die Geschichte von Fred Winter, im Osten Deutschlands Ende der achtziger Jahre. Dreißig Tage markieren zwei Jahre im Leben des jungen Mannes, der mit Hölderlin und Bloch im geistigen Gepäck aus der Stagnation bricht und in die stürmischen Ereignisse gerät, die man später Deutschlands Wende nennt.

Die Glöckner von Utopia - Leseproben

Die Glöckner von Utopia - Hörproben

I Hinter dem Eisernen Vorhang

Region Ashuluk, Kasachstan, Montag, 16. März 1987

Die Steppe lag still, so weit das Auge reichte, eine riesige, flache Senke, die zum Kaspischen Meer hin abfiel, bis an den Rand mit feinem Schwemmsand gefüllt. Makellos grau spannte sich der Himmel, Frost legte klirrende Schleier auf den gelbweißen Sand …

Leipzig, Gründonnerstag, 16. April 1987

Quietschend rollte der Zug in den Hauptbahnhof ein. Die dicke Staubschicht auf dem hohen Glasdach schluckte das Sonnenlicht, so dass in der gewaltigen Kuppelhalle über den Gleisen und dem breiten Querbahnsteig stets zeitlose Dämmerung herrschte …

II Die Kolonie am Blauen Wunder

Berlin, Sonntag, 17. Januar 1988

»Die halbe Stadt ist auf den Beinen. Zum Aufmarsch der Untoten.«

Anne hatte schmale Lippen und Augen wie Schlitze. Flach schien die blutige Sonne in die gläserne Kugel, zweihundert Meter über der Erde. Wütend zischte sie:

»Den Gedenkeinsatz in Friedrichsfelde können die Genossen als Subbotnik abrechnen. Das reinste Schmierentheater.« …

Prag, Donnerstag, 18. Mai 1989

König Wenzel saß auf hohem Ross, das kühne Haupt zum Ufer der Moldau gerichtet. Steil brannte die Sonne über dem Hradschin, über der mächtigen Burg, und strahlte auf die Kirchen, Klöster, Türme und Paläste dieser alten Metropole.

III Niemandsland

Dresden, Mittwoch, 4. Oktober 1989

Unter der Decke klirrten Neonröhren, die Lüfter der Computer summten. Max stemmte die Hände auf den Tisch und schüttelte den Kopf:

»Mein Compiler spielt verrückt. Er spuckt immer neue Fehler aus. Langsam geht mir das Ding auf die Nerven.« …

Leipzig, Montag, 9. Oktober 1989

Fred hatte das Fenster aufgezogen, mit gemischten Gefühlen näherte er sich seiner Heimatstadt. Während der Fahrt standen Güterzüge am Gleis, wie sie das Militär verwendete, getarnt unter gefleckten Planen. Ab Wurzen waren die Schienen mit flachen Pritschen für Schützenpanzer und Truppentransporten verstopft …

I Hinter dem Eisernen Vorhang

Region Ashuluk, Kasachstan, Montag, 16. März 1987

Die Steppe lag still, so weit das Auge reichte, eine riesige, flache Senke, die zum Kaspischen Meer hin abfiel, bis an den Rand mit feinem Schwemmsand gefüllt. Makellos grau spannte sich der Himmel, Frost legte klirrende Schleier auf den gelbweißen Sand …

Leipzig, Gründonnerstag, 16. April 1987

Quietschend rollte der Zug in den Hauptbahnhof ein. Die dicke Staubschicht auf dem hohen Glasdach schluckte das Sonnenlicht, so dass in der gewaltigen Kuppelhalle über den Gleisen und dem breiten Querbahnsteig stets zeitlose Dämmerung herrschte …

II Die Kolonie am Blauen Wunder

Berlin, Sonntag, 17. Januar 1988

»Die halbe Stadt ist auf den Beinen. Zum Aufmarsch der Untoten.«

Anne hatte schmale Lippen und Augen wie Schlitze. Flach schien die blutige Sonne in die gläserne Kugel, zweihundert Meter über der Erde. Wütend zischte sie:

»Den Gedenkeinsatz in Friedrichsfelde können die Genossen als Subbotnik abrechnen. Das reinste Schmierentheater.« …

Prag, Donnerstag, 18. Mai 1989

König Wenzel saß auf hohem Ross, das kühne Haupt zum Ufer der Moldau gerichtet. Steil brannte die Sonne über dem Hradschin, über der mächtigen Burg, und strahlte auf die Kirchen, Klöster, Türme und Paläste dieser alten Metropole.

III Niemandsland

Dresden, Mittwoch, 4. Oktober 1989

Unter der Decke klirrten Neonröhren, die Lüfter der Computer summten. Max stemmte die Hände auf den Tisch und schüttelte den Kopf:

»Mein Compiler spielt verrückt. Er spuckt immer neue Fehler aus. Langsam geht mir das Ding auf die Nerven.« …

Leipzig, Montag, 9. Oktober 1989

Fred hatte das Fenster aufgezogen, mit gemischten Gefühlen näherte er sich seiner Heimatstadt. Während der Fahrt standen Güterzüge am Gleis, wie sie das Militär verwendete, getarnt unter gefleckten Planen. Ab Wurzen waren die Schienen mit flachen Pritschen für Schützenpanzer und Truppentransporten verstopft …

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