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H. S. Eglund

Schriftsteller • Writer • Publizist

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ab sofort lieferbar

Roman

ViCON Verlag, Niederhasli, 2021
412 Seiten, Softcover,

ISBN 978-3-9524761-9-2
Preis: 24,90 CHF/23,90 Euro
zzgl. Versand

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Nomaden von Laetoli

Der junge Wissenschaftler Martin Anderson steht vor einer glänzenden Karriere. Auf Grönland hat er die verschollene Hafenanlage des Wikingerfürsten Eirik entdeckt. Dafür wird er von der Fachwelt gefeiert. Die Schwedische Akademie in Stockholm bietet ihm ein eigenes Institut. Die Universität in Amsterdam will ihn als Professor verpflichten.

Statt dessen geht Anderson nach Tansania. Denn ihn erreicht ein Ruf von Professor Miller, einer Koryphäe der Archäologie. Miller forscht in Laetoli an Millionen Jahre alten Fossilen menschlicher Vorfahren. Der alte Kauz behauptet: Ich habe die ersten Menschen gesehen! Andersons Verwirrung wächst, als er Sewe Akashi begegnet, Millers junger Assistentin. Er beschließt, die Australopithecinen auf eigene Faust zu suchen: in Laetoli, der kargen Ödnis am Fuße des erloschenen Vulkans …

Fünf Jahre später kehrt Anderson nach Ostafrika zurück. Auf einem Kongress in Addis Abeba tritt er als Redner auf, mahnt den schonenden Umgang mit den begrenzten Ressourcen der Erde an. Mittlerweile gilt er als Fachmann für versunkene Zivilisationen, findet Gehör bis in höchste Regierungskreise. In Aksum im Norden Äthiopiens will er nach den Überresten des sagenhaften Goldlandes Punt graben, das in den Annalen der altägyptischen Pharaonin Hatschepsut erwähnt wird. Doch in der Grenzregion zu Eritrea ereilt ihn ein Krieg: Als die Nordallianz Aksum bombardiert, kann Anderson nur knapp flüchten. Mit Mühe und Not schlägt er sich nach Süden durch, zum Ufer des Turkanasees – ins rettende Kenia.

Am Ostufer von Sansibar kommt der Wissenschaftler endlich zur Ruhe. In Jambiani bereitet er Millers letztes Manuskript für die Veröffentlichung vor. In Stone Town entsteht das Institut, das er mit Hilfe der Schwedischen Akademie finanziert. Ungeduldig wartet er auf die ersten Studenten. Plötzlich steht Sewe Akashi vor seiner Tür …

Laetoli – Aksum – Jambiani markieren drei Stationen auf dem Weg von Martin Anderson. Im Schatten der Vulkane des Rift Valley sucht er die Wiege der Zivilisation. Seine Zweifel wachsen: Das dunkle, heiße Afrika scheint sich jeder Logik zu entziehen. Und es ist eine Suche nach sich selbst: Als Forscher wird er vor die Wahl gestellt, sich in sein Fach zu vergraben – oder an der wirklichen Welt teilzunehmen. Auch wenn sie akademische Lehrsätze sprengt.

Nomaden von Laetoli - Leseproben

Nomaden von Laetoli - Hörproben

I Laetoli

Heiß zitterte die Luft. Feiner Staub mischte sich in den dunstigen Hauch, der von Westen über die karstige Ebene zwischen dem Krater des Ngorongoro und der Serengeti trieb. Wie weißes Porzellan glänzte der Himmel und um die blassgrüne Caldera des erloschenen Vulkans ballten sich drohende Wolken. Stumm teilte ein Blitz den Horizont.

Bei den Quellen von Seneto spielten Warzenschweine, eine Bache mit ihrem Wurf. Als sich der Landrover näherte, stoben sie quiekend davon. Der gnadenlos glühende Ball hatte sich gen Westen verschoben. Hitziger Atem zitterte über dem Kraterboden. Zirruswolken schienen an den Himmel geschweißt, wie das Hemd an Andersons Körper.

II Aksum

Der Weg zum Hilton Hotel führte durch einen schattigen Boulevard, gesäumt von hohen Bäumen. Im Schatten ruhten Polizisten und Familien mit Einkaufstüten. Am Hotel grüßte er den Portier, tauchte unter einen roten Baldachin und lief zwischen Säulenreihen zur Rezeption, vorbei an ausladenden Kandelabern. Seine Schuhe schlurften über glatte Platten aus Granit.

Die Luft war lau. Noch immer strich der Föhn von den Bergen. Scharf leuchtete der Mond auf die antiken Stelen, Zikaden sekundierten dem stählernen Licht. Anderson spazierte zu den Gräbern, um die Stille zu genießen. Der Wärter hockte am Zaun und rauchte, das Gewehr an die Steine gelehnt. Sein ergrautes Haar, das bei Tageslicht aussah wie gepudert, glänzte unterm Mond.

III Jambiani

Ruhig lag das Meer vor dem weißen Strand. Über den Riffen brüllte die Brandung, eine Walze aus Gischt trennte den offenen Ozean von der Lagune. Das Wasser innerhalb der Lagune war grün und blau gefärbt und man sah die breiten, hellen Streifen der Korallenbänke knapp unter der Oberfläche. Jenseits der Brandung schimmerte das Wasser blassgrau, beinahe silbrig.

Grübelnd lehnte sich Anderson zurück, schaute aus dem Fenster. Frauen wateten zwischen flachen Korallen. Tief beugten sie sich über die Bänke, um Seegras zu ernten. Am Strand häuften sich Plastiksäcke, in denen sie Tang sammelten. Am Nachmittag fuhren sie damit zum Markt nach Stone Town. Der Himmel überm Meer war merkwürdig blass. Mit jedem Morgen rückte der Monsun näher.

I Laetoli

Heiß zitterte die Luft. Feiner Staub mischte sich in den dunstigen Hauch, der von Westen über die karstige Ebene zwischen dem Krater des Ngorongoro und der Serengeti trieb. Wie weißes Porzellan glänzte der Himmel und um die blassgrüne Caldera des erloschenen Vulkans ballten sich drohende Wolken. Stumm teilte ein Blitz den Horizont.

Bei den Quellen von Seneto spielten Warzenschweine, eine Bache mit ihrem Wurf. Als sich der Landrover näherte, stoben sie quiekend davon. Der gnadenlos glühende Ball hatte sich gen Westen verschoben. Hitziger Atem zitterte über dem Kraterboden. Zirruswolken schienen an den Himmel geschweißt, wie das Hemd an Andersons Körper.

II Aksum

Der Weg zum Hilton Hotel führte durch einen schattigen Boulevard, gesäumt von hohen Bäumen. Im Schatten ruhten Polizisten und Familien mit Einkaufstüten. Am Hotel grüßte er den Portier, tauchte unter einen roten Baldachin und lief zwischen Säulenreihen zur Rezeption, vorbei an ausladenden Kandelabern. Seine Schuhe schlurften über glatte Platten aus Granit.

Die Luft war lau. Noch immer strich der Föhn von den Bergen. Scharf leuchtete der Mond auf die antiken Stelen, Zikaden sekundierten dem stählernen Licht. Anderson spazierte zu den Gräbern, um die Stille zu genießen. Der Wärter hockte am Zaun und rauchte, das Gewehr an die Steine gelehnt. Sein ergrautes Haar, das bei Tageslicht aussah wie gepudert, glänzte unterm Mond.

III Jambiani

Ruhig lag das Meer vor dem weißen Strand. Über den Riffen brüllte die Brandung, eine Walze aus Gischt trennte den offenen Ozean von der Lagune. Das Wasser innerhalb der Lagune war grün und blau gefärbt und man sah die breiten, hellen Streifen der Korallenbänke knapp unter der Oberfläche. Jenseits der Brandung schimmerte das Wasser blassgrau, beinahe silbrig.

Grübelnd lehnte sich Anderson zurück, schaute aus dem Fenster. Frauen wateten zwischen flachen Korallen. Tief beugten sie sich über die Bänke, um Seegras zu ernten. Am Strand häuften sich Plastiksäcke, in denen sie Tang sammelten. Am Nachmittag fuhren sie damit zum Markt nach Stone Town. Der Himmel überm Meer war merkwürdig blass. Mit jedem Morgen rückte der Monsun näher.

Leseproben

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