Nomaden von Laetoli: Eglund las in der Budde-Villa aus seinem Roman
Die Leipziger Buchmesse hat eine positive Bilanz gezogen. Die Messe und das umfangreiche Programm Leipzig liest erfreuten sich regen Besuchs. Auch die Lesung von H.S. Eglund in der Budde-Villa in Gohlis wurde ein rundum gelungener Abend.
Ursprünglich sollte der Roman Nomaden von Laetoli bereits 2021 zur Leipziger Buchmesse vorgestellt werden, doch Corona machte der Premiere einen Strich durch die Rechnung. Auch 2022 fiel die Messe wegen der Pandemie aus.
Die verspätete Premiere wurde von Conny Vischer moderiert. Die Verlegerin des ViCON-Verlages war aus der Schweiz angereist, um Autor und Werk mit einfühlsamen Worten vorzustellen. Der mondäne Saal in der Budde-Villa am Gohliser Bahnhof war fast bis auf den letzten Platz gefüllt.
Verspätete Premiere in Leipzig
Nun also die Leipziger Premiere, Ende April 2023: Zwei Stunden lang entführten Conny Vischer und H.S. Eglund die Besucherinnen und Besucher nach Ostafrika. Denn Nomaden von Laetoli spielt im Osten Tansanias, in Äthiopien und auf Sansibar.
Im Roman wird die wissenschaftliche Neugier des jungen Forschers Martin Anderson auf eine harte Probe gestellt. Er folgt dem Ruf des alten Professors Aaron Miller, der steif und fest behauptet, dass er den ersten Frühmenschen von Laetoli – einer Frau, einem Mann und einem Kind – leibhaftig begegnet sei. Als der greise Kauz stirbt, macht sich Anderson auf eigene Faust auf den Weg, um das Geheimnis unserer Vorfahren zu ergründen.
Buchmesse 2023: Leipziger Publikum stürmt die Hallen
Bis zum Ufer des Indischen Ozeans
Von Laetoli nach Axum und Jambiani: Andersons Suche führt ihn bis an die Ufer des Indischen Ozeans. Und dorthin führte auch Eglunds Lesung. Am Ende der stimmungsvollen Veranstaltung fanden sich Gäste und Autor im angeregten Gespräch.
So zeigte die Lesung im kleinen, was für die Buchmesse insgesamt galt: Sie brachte interessierte Menschen zusammen – Leserinnen und Leser mit Autorinnen und Autoren, mit Verlegerinnen und Verlegern.
Immerhin rund 274.000 Besucherinnen und Besucher kamen in die Messehallen im Leipziger Norden oder nahmen am Lesefest Leipzig liest teil. Diese Zahlen nannte die Messegesellschaft nach Schließung der Tore am Sonntagabend.
Erstmals Buchverkauf an den Ständen
Rund 2.000 Aussteller aus 40 Ländern hatten sich vier Tage lang in den luftigen Glaskuppeln der Leipziger Messe präsentiert. In diesem Jahr war die Buchmesse kleiner als die Veranstaltungen vor Corona. So waren die Halle 1 und die Halle 5 nur zur Hälfte belegt. Größere Verlage wie Aufbau, Kiepenheuer & Witsch oder Dumont waren nur mit relativ kleinen Ständen präsent – vermutlich aus Vorsicht und Skepsis, ob das Publikum zurückkehrt.
Positiv wirkte sich aus, dass in diesem Jahr die Verlage an ihren Ständen von Beginn an Bücher verkaufen durften. Das war bislang nur der Messebuchhandlung vorbehalten. So bildeten sich lange Schlangen an den Kassen. Einige Verlage waren vom Ansturm überrascht, ihnen drohten die Bücher auszugehen.
Andererseits waren die meisten Messestände eigentlich nicht für den Verkauf und lange Warteschlangen konzipiert. Wer sich nur über Neuheiten informieren, schmökern oder mit Standpersonal ins Gespräch kommen wollte, hatte kaum eine Chance. Es bleibt zu hoffen, dass die Verlage im nächsten Jahr ihre Präsentationen großzügiger planen, um Gedränge zu vermeiden.
Nähere Informationen zur Budde-Villa:
Budde-Haus Soziokulturelles Zentrum Leipzig-Gohlis