Buchmesse: Leipziger Publikum stürmt die Hallen
Nach drei Jahren Pandemiepause hat die Buchmesse in Leipzig wieder ihre Pforten geöffnet. Der Ansturm könnte kaum größer sein. Dabei sind der Donnerstag und der Freitag traditionell eher schwächer besuchte Tage.
Großartiger Auftakt zur Buchmesse in Leipzig: Das bücherdürstende Publikum hat die Messe vom Beginn am Donnerstagmorgen regelrecht gestürmt. Die S-Bahnen und Straßenbahnen zum Hallengelände im Leipziger Norden waren überfüllt, ebenso die Parkplätze. Rund 2.000 Aussteller erwarten die Gäste. Im Rahmen der Messe und des Lesefestes Leipzig liest finden rund 3.000 Veranstaltungen statt.
Neben der Buchmesse findet die Manga Convention statt, die zwei bunte Hallen füllt. Dort treffen sich vor allem fantasievoll verkleidete junge Leute. Die Cosplayer ahmen ihre Heldinnen und Helden aus Comics und Fantasy nach – mitunter eine Augenweide.
Strom der Besucher reißt nicht ab
Traditionell sind der Donnerstag und der Freitag eher schwächer besuchte Tage, in erster Linie kommt Fachpublikum. Erst ab Freitagnachmittag kommen normalerweise die Leserinnen und Leser zur Messe. In diesem Jahr war es anders: Von der Öffnung der Messetore am Morgen des Donnerstags riss der Strom der Besucher nicht ab.
Offenbar hat das Leipziger Publikum gehungert, denn die letzte Messe fand 2019 statt. Danach war Zwangspause aufgrund von Corona. Im vergangenen Jahr wurde nur eine sehr kleine Bücherschau veranstaltet. Nun geht es also wieder voll los, sicher eine gute Nachricht für die Buchbranche.
Das Publikum ist treu
Das Publikum ist treu, auch wenn die Branche von erheblichen Veränderungen gebeutelt wird. Der Buchverkauf ist bundesweit im Jahr 2022 um drei Prozent eingebrochen. Aufgrund der brutalen Gewerbemieten sterben überall die Buchhandlungen. In den Innenstädten dominieren eine Handvoll Ketten, die eigentlich nur noch Bestseller über die Ladentische reichen.
Zudem kämpft die Branche mit enorm steigenden Druckkosten, die sich allein 2022 ungefähr verdoppelt haben. Die Produktion von Papier und die Druckereien brauchen viel Energie, sodass die steigenden Energiepreise durchschlagen. Obendrein spielen digitale Formate eine wachsende Rolle, das gedruckte Buch verliert weiter an Boden.
Egal, es wird gelesen, auf welche Weise auch immer. In Leipzig ist die Hölle los, die Buchmesse kehrt glanzvoll zurück. So oder so, das sind gute Nachrichten.
Lesung von Eglund im Programm Leipzig liest
Nähere Informationen zum Veranstaltungsort:
Budde-Haus Soziokulturelles Zentrum Leipzig-Gohlis