Buch Berlin – Müder Auftakt in den Bücherherbst
In der Arena Halle am Ufer der Spree fand auch in diesem Herbst die Buch Berlin statt. Vom Glanz der Hauptstadt wenig Spur. In den Gängen und an den Büchertischen ging es überschaubar zu. Dennoch: Die Stimmung unter Ausstellern und Besuchern war gut.
Große Verlage oder Buchhandlungen waren nicht vertreten. Kleinverlage und Selbstverleger dominierten, vor allem Fantasy und Krimis waren im Angebot.
Abgerundet wurde die zweitägige Veranstaltungen mit Lesungen. Nicht ganz einfach angesichts der schwierigen Akustik in der hohen, offenen – und fast leeren – Halle.
Viel Platz in den Gängen
Einem Vergleich mit anderen Buchmessen hält die Veranstaltung in Berlin sicher nicht stand. Die Zahl der Besucherinnen und Besucher dürfte die Tausend kaum überschritten haben.
Viel Leerlauf in den Gängen, nicht wirklich Umsätze mit Buchverkauf. Die halbe Hallenfläche hätte gereicht, Verdichtung hätte der Veranstaltung gut getan.
Flyer, Postkarten und Leseproben
Aber: Die Stimmung sowohl unter den Ausstellern als auch unter den Besuchern war gut. Man kam ins Gespräch, auch wenn sich die meisten Besucher aufs Stöbern zurückzogen.
Vor allem Flyer, Postkarten und Leseproben wanderten über die Tische. Auch das eine oder andere Buch. Eher selten.
Warten auf die Buchmesse
Resümee nach zwei Tagen: Berlin wartet noch immer auf eine Buchmesse, die der Hauptstadt gerecht wird. Mittlerweile ist beinahe jede regionale Messe im deutschen Sprachraum größer als das Berliner Event.
Kein Wunder: Im Stadtgebiet war die Messe überhaupt nicht präsent, nur wenige Medien unterstützten die Veranstaltung. Auch in den sozialen Kanälen war im Vorfeld erstaunlich wenig zu vernehmen.
Mächtige Konkurrenz in der Stadt
Andererseits dürfte es schwer sein, in Berlin eine attraktive Messe zu etablieren. Ausgerechnet in Berlin, wo die Konkurrenz mit Konzerten, Parties und Fußball zu mächtig ist.
Obendrein fand die Buch Berlin am 30. September und am 1. Oktober 2023 statt, also an den beiden ersten Tagen des langen Wochenendes zum Feiertag am 3. Oktober. Keine wirklich durchdachte Terminwahl.
Naja, klugscheißen bringt nichts. Eglund war da, hatte einige sehr schöne Gespräche mit DER LESERIN, mit dem LESER. 2024? Das müsste anders laufen, ganz anders.
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