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H. S. Eglund

Schriftsteller • Writer • Publizist

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© H. S. Eglund
Dienstag, 30. Mai 2023

Video: Tis Issat – an der Quelle des Blauen Nil

Bahir Dar liegt am Ufer des Tanasees, im Nordwesten von Äthiopien. Hier entspringt der Fluss Abbai, Oberlauf des Blauen Nil. Etwa 30 Kilometer südlich stürzt er mehr als 40 Meter in die Tiefe, auf breiter, wassergewaltiger Front. Tis Issat – rauchende Wasser – nennen die Amharen dieses gewaltige Schauspiel der Natur.

Mehr als 400 Meter breit ist dieser Wasserfall, zur Regenzeit der zweitgrößte in Afrika. Jährlich strömen Hunderttausende Touristen nach Bahir Dar, um die tosenden Wassermassen zu bestaunen. So steht Tis Issat anderen berühmten Fällen kaum nach, wie am Niagara, am Iguazu, am Mekong oder am Sambesi.

Hier sehen Sie das Video. (Dauer: 0:51 Min.)

Zum Roman: Nomaden von Laetoli

Bestellungen beim ViCON-Verlag

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Video: Die kurze Blüte der Serengeti (1:00 Min.)
Video: Die Löwen von Seronera (0:58 Min.)

Leseprobe im Video: Das frühe Ende einer Safari (4:57 Min.)
Leseprobe im Video: Die Attacke aus dem Norden (9:46 Min.)
Leseprobe im Video: Am Strand von Jambiani (6:12 Min.)

© Constantin
  • Cover des Romans von Felix Lobrecht. © Ullstein
Mittwoch, 10. Mai 2023

Sonne und Beton: Beat Street am Rand von Neukölln

Jugend im Gropiuskiez: Ein packender Streifen über falsche Klischees und echte Menschen, die haarscharf an ihren Chancen vorbei schrammen. Ist das noch Berlin oder schon Brandenburg? Nominiert für den Deutschen Filmpreis in vier Kategorien.

Ghetto im Süden von Berlin: Die Gropiusstadt ist das Mahnmal eines gewaltigen Irrtums, betonierte Randzone, wo die Abgedrängten stranden. Rund 18.500 Wohnungen in glatten, tristen Blocks markieren das Marzahn von Westberlin. Mit noch weniger Grün als die bleichen Satellitenviertel am Ostrand der Stadt. Dort leben knapp 40.000 Menschen.

Sozialer Wohnungsbau: Käfige für Menschen

Beton, Beton und manchmal gnadenlose Sonne: Im Herbst und im Winter drückt das Grau der Fassaden auf die Seele. Im Sommer treibt barbarische Hitze den Schweiß aus allen Poren. Schatten ist rar. Nachts glimmt das Häusermeer wie die Menschenkäfige, die asiatischen Megastädten vorgelagert sind, in Hongkong, Shanghai oder Singapur.

Sozialer Wohnraum sollte entstehen, als im November 1962 der Grundstein gelegt wurde. Bauhaus-Gründer Walter Gropius wurde berufen, das neue Wohngebiet auf den Äckern vor Neukölln zu planen und aus dem Boden zu stampfen.

Euphemismus für Armut, Elend und Gewalt

Sechs Jahrzehnte später offenbart sich der brutale Irrtum, der hinter der Idee vom industriell gefertigten Wohnraum steckt: Das Ghetto gilt als sozialer Brennpunkt – ein Euphemismus für Armut, Elend und Gewalt.

Sonne und Beton lautet der Titel eines launischen Jugendbuchs, das in Gropiusstadt angelegt ist und die erbärmlichen Verhältnisse ziemlich unverblümt schildert. Kinder vom Bahnhof Zoo nach Neukölln verlegt. Oder Belafontes Beat Street, oder Deprisa, deprisa von Carlos Saura – mitten im Problemkiez unserer Tage, unserer Stadt.

Computer klauen, um Kasse zu machen

Sonne und Beton heißt auch die Verfilmung, die in diesem Jahr auf der Berlinale gezeigt wurde und seitdem in ausgewählten Kinos läuft. Der Plot, im Film wie im Buch: Vier Halbstarke klauen die nagelneuen Computer aus ihrer Schule, um endlich zu Kohle zu kommen.

Die Handlung spielt vor zwanzig Jahren, könnte aber ebenso gut heute angesiedelt sein. Die Computer wären ein bisschen moderner, alle Leute hätten Smartphones, ansonsten das gleiche Lied.

Schiffbrüchige, am Stadtrand gestrandet

Denn darum geht es: Um das gleiche, alte Lied von Menschen, die sprichwörtlich an den Rand dieser Stadt gespült wurden. In Gropiusstadt wohnt niemand freiwillig, dort stranden Schiffbrüchige. Dort ist Endstation, und das wissen sie. Dennoch ist es Heimat, geliebt und gehasst zugleich.

Berlin dünkt sich gern kreativ, politisch, queer und sonst was. Raue Realitäten wie in der Gropiusstadt stören diese Selbstgerechtigkeit. In Gropiusstadt (wie in Marzahn) trifft die gehobene Mittelklasse auf den gehobenen Mittelfinger einer Schicht, die sich durch gnadenlosen Alltag kämpft: in den Familien, im Wohnblock, in der Schule, in einem oder mehreren Jobs, im Park, im Supermarkt, in der Kneipe oder der Klinik.

Jenseits der unsichtbaren Mauer

Gropiusstadt liegt jenseits des sozialen Rings, der die wohlhabende Mitte unsichtbar von den äußeren Bezirken trennt. Aus den Augen, aus dem Sinn: Die Juppies von Mitte, Kreuzberg, Friedrichshain und Pankow vergessen gern, dass ein erheblicher Teil der Bevölkerung in dieser ach so angesagten Stadt genauso lebt, leben muss. Für die betuchten Rentner von Charlottenburg oder die Villenbesitzer in Wannsee leben in Gropiusstadt ohnehin nur Kriminelle.

Es ist der Verdienst des Buches und des Films, diese unangenehme Tatsache ungeschminkt vor Augen zu führen. Das ist brutal und ernüchternd zugleich, vor allem aber: echt. So echt, wie Kino nur sein kann.

Kein Wunder, dass der Streifen gleich viermal für den Deutschen Filmpreis 2023 nominiert wurde: für den besten Spielfilm, das beste Drehbuch, den besten Schnitt und die beste Tongestaltung. Nur zwei Filme wurden in mehr Kategorien nominiert: Oscar-Gewinner Im Westen nichts Neues und Das Lehrerzimmer.

Immer ist es mörderisch heiß

Manchmal ist es rührend, komisch und von herzzerreißender Naivität. Manchmal tobt nackte Gewalt über die Leinwand, frappierend bis unter den Skalp. In manchen Szenen springt Hilflosigkeit aus den Gesichtern.

Und immer ist es heiß, mörderisch heiß, sogar nachts. Alle schwitzen, keuchen und kämpfen. Für gesunde Distanz ist kein Raum. Alles drängt sich in der betonierten, überhitzten Wüste, zwischen hellhörigen Wänden, zwischen glühenden Schluchten aus Glas und Stein.

Endlich mal richtige Menschen

Endlich mal richtige Menschen auf der Leinwand: Das war mein Fazit, als ich den Kinosaal der Tilsiter Lichtspiele verließ. Regisseur David Wnendt hatte für die Besetzung der vier wichtigsten Rollen Tausende Jugendliche gecastet. Er brachte Laien vor die Kamera, die frisch und unverstellt agierten.

Gestandene Schauspielerinnen und Schauspieler traten als Eltern oder Lehrer oder andere hilflose Akteure in Erscheinung. Jörg Hartmann als Vater von Lukas oder Franziska Wulf als Mutter von Sanchez boten berührende Gegenpole zwischen Überforderung, Realitätsverweigerung und grenzenloser Liebe.

Eine eindrucksvolle Ohrfeige

Eindrucksvoll die schwungvolle Ohrfeige, die Gaby ihrem Sanchez zwischen die Löffel knallt. Um ihn sogleich in ihre Arme zu schließen. Kleine Szenen, großes Kino: Viel Mut, viel Gewalt und viel Verzweiflung. Und viel Liebe – zwischen Bildern, Zeilen, Augen.

Kein gutes Ende, kein böses Ende, am Schluss bleibt alles in der Schwebe. Ein offenes Fazit, nicht ohne Hoffnung, nicht ohne Schmunzeln. Vier Freunde, die verschiedener nicht sein könnten, werden erwachsen.

Einen Sommer lang waren wir ihnen nah, sehr nah, waren mit ihnen unterwegs, im Guten wie im Schlechten. Was bleibt? Ein neuer Film über Berlin? Nee Koile, nee Atze, ein Film über seine Problemzone im Süden. So weit entfernt, dass ich in dreißig Jahren noch nicht dort gewesen bin. Außer einmal: neulich im Kino.

Offizieller Trailer auf Youtube

Der Roman bei Ullstein.

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© Conny Vischer
  • Conny Vischer vom ViCON-Verlag präsentierte die Neuheiten. © H.S. Eglund
  • Die Lesung fand m Rahmen des Lesefestes Leipzig liest statt. © H.S. Eglund
  • Einerseits war der Ansturm erfreulich. Andererseits gab es kaum Möglichkeiten zum Gespräch. © H.S. Eglund
  • Das Gedränge an den Messeständen war enorm. © H.S. Eglund
  • Die Bücherberge schrumpften schnell. © H.S. Eglund
  • Man darf gespannt sein, wie sich die Verlage im kommenden Jahr in Leipzig präsentieren. © H.S. Eglund
Montag, 1. Mai 2023

Nomaden von Laetoli: Eglund las in der Budde-Villa aus seinem Roman

Die Leipziger Buchmesse hat eine positive Bilanz gezogen. Die Messe und das umfangreiche Programm Leipzig liest erfreuten sich regen Besuchs. Auch die Lesung von H.S. Eglund in der Budde-Villa in Gohlis wurde ein rundum gelungener Abend.

Ursprünglich sollte der Roman Nomaden von Laetoli bereits 2021 zur Leipziger Buchmesse vorgestellt werden, doch Corona machte der Premiere einen Strich durch die Rechnung. Auch 2022 fiel die Messe wegen der Pandemie aus.

Die verspätete Premiere wurde von Conny Vischer moderiert. Die Verlegerin des ViCON-Verlages war aus der Schweiz angereist, um Autor und Werk mit einfühlsamen Worten vorzustellen. Der mondäne Saal in der Budde-Villa am Gohliser Bahnhof war fast bis auf den letzten Platz gefüllt.

Verspätete Premiere in Leipzig

Nun also die Leipziger Premiere, Ende April 2023: Zwei Stunden lang entführten Conny Vischer und H.S. Eglund die Besucherinnen und Besucher nach Ostafrika. Denn Nomaden von Laetoli spielt im Osten Tansanias, in Äthiopien und auf Sansibar.

Im Roman wird die wissenschaftliche Neugier des jungen Forschers Martin Anderson auf eine harte Probe gestellt. Er folgt dem Ruf des alten Professors Aaron Miller, der steif und fest behauptet, dass er den ersten Frühmenschen von Laetoli – einer Frau, einem Mann und einem Kind – leibhaftig begegnet sei. Als der greise Kauz stirbt, macht sich Anderson auf eigene Faust auf den Weg, um das Geheimnis unserer Vorfahren zu ergründen.

Buchmesse 2023: Leipziger Publikum stürmt die Hallen

Bis zum Ufer des Indischen Ozeans

Von Laetoli nach Axum und Jambiani: Andersons Suche führt ihn bis an die Ufer des Indischen Ozeans. Und dorthin führte auch Eglunds Lesung. Am Ende der stimmungsvollen Veranstaltung fanden sich Gäste und Autor im angeregten Gespräch.

So zeigte die Lesung im kleinen, was für die Buchmesse insgesamt galt: Sie brachte interessierte Menschen zusammen – Leserinnen und Leser mit Autorinnen und Autoren, mit Verlegerinnen und Verlegern.

Immerhin rund 274.000 Besucherinnen und Besucher kamen in die Messehallen im Leipziger Norden oder nahmen am Lesefest Leipzig liest teil. Diese Zahlen nannte die Messegesellschaft nach Schließung der Tore am Sonntagabend.

Erstmals Buchverkauf an den Ständen

Rund 2.000 Aussteller aus 40 Ländern hatten sich vier Tage lang in den luftigen Glaskuppeln der Leipziger Messe präsentiert. In diesem Jahr war die Buchmesse kleiner als die Veranstaltungen vor Corona. So waren die Halle 1 und die Halle 5 nur zur Hälfte belegt. Größere Verlage wie Aufbau, Kiepenheuer & Witsch oder Dumont waren nur mit relativ kleinen Ständen präsent – vermutlich aus Vorsicht und Skepsis, ob das Publikum zurückkehrt.

Positiv wirkte sich aus, dass in diesem Jahr die Verlage an ihren Ständen von Beginn an Bücher verkaufen durften. Das war bislang nur der Messebuchhandlung vorbehalten. So bildeten sich lange Schlangen an den Kassen. Einige Verlage waren vom Ansturm überrascht, ihnen drohten die Bücher auszugehen.

Andererseits waren die meisten Messestände eigentlich nicht für den Verkauf und lange Warteschlangen konzipiert. Wer sich nur über Neuheiten informieren, schmökern oder mit Standpersonal ins Gespräch kommen wollte, hatte kaum eine Chance. Es bleibt zu hoffen, dass die Verlage im nächsten Jahr ihre Präsentationen großzügiger planen, um Gedränge zu vermeiden.

Nähere Informationen zur Budde-Villa:
Budde-Haus Soziokulturelles Zentrum Leipzig-Gohlis

Der Roman im ViCON-Verlag

Leseproben

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